als Pferdebesitzer gar nicht so einfach. Kennt ihr das? Wie handhabt ihr das?
Ich habe seit über 32 Jahren immer ein bis zwei Pferde, also schon im Teeniealter war ich Pferdebesitzer. Ich habe dadurch früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen, manchmal verfolgt es mich aber wie Fluch und Segen.
Mein Pferd stand immer an erster Stelle, ich war immer da. Auch wenn die Reitbeteiligung da war, habe ich wenigstens abends mal schnell nach dem Rechten gesehen. Schließlich kenne ich meine Pferde am Besten, ich muß ihnen nur ins Gesicht schauen und sehe ihnen schon an, ob es ihnen gut geht. Kann ja keiner außer mir 😉 Natürlich nicht!
Gestern war mal wieder so ein Tag, der mir mal wieder bewußt machte, wie schwer mir das doch fällt. Ich habe bis 20.30 Uhr am Schreibtisch gesessen bzw. einen Haufen Pakete für procavallo gepackt. Dazu noch ekelhaft schwülwarmes Wetter und Gewitter. Dann kommt der Herr des Hauses nach Hause, seines Zeichen auch Pferdebesitzer, und meint: „Arbeite Du mal weiter, ich schaue nach den Pferden! Brauchst nicht mit.“
OK, nach Reiten war mir eh nicht, unsere Pferde stehen zu viert auf einer riesen Weide, also die Grundbedürfnisse sind alle gedeckt. Es gibt Bewegung, Wasser und was zu fressen. Und es ist nicht so, dass keiner schaut, in der Regel kommt 4 mal am Tag ein Pferdebesitzer vorbei, der alle Pferde kennt und checkt.
Und trotzdem, ich frage 5 mal am Abend nach: „War alles in Ordnung? Waren sie geschwitzt? Ging es Ihnen gut? Hat sie ihr Mineralfutter gut gefressen?“ Und was einem sonst noch so einfällt.
Ja, es hat mich geprägt, meine Schwester hält mir heute noch vor, dass ich den Haustürschlüssel anvertraut bekommen habe. OK, ich war auch noch die Ältere, aber die Verantwortung habe ich gelernt, auf mich konnte man sich immer verlassen. Mich mußte selbst als 12-Jährige keiner zwingen mal nach dem Pferd zu schauen und da waren es „nur“ Reitbeteiligungen.
Aber für alles kann ich nicht verantwortlich sein, das muß ich heute lernen. Und ich habe bei der Studie der FN „Reiten fördert die charakterliche und soziale Entwicklung“ gar nicht mitgemacht 😉
Ich bin auf eure Meinungen gespannt. Wie macht ihr das? Habt ihr Tage, an denen ihr mal „blau macht“? Wie hat euch die Reiterei geprägt?